Was ist der stille amerikaner?

Der stille Amerikaner ist ein Roman des US-amerikanischen Autors Graham Greene, der erstmals im Jahr 1955 veröffentlicht wurde. Das Buch spielt während des französischen Indochinakriegs in den 1950er Jahren und behandelt die politischen und moralischen Ambivalenzen des amerikanischen Engagements in Vietnam.

Die Geschichte dreht sich um den britischen Journalisten Thomas Fowler, der in Saigon lebt und über die politischen Ereignisse vor Ort berichtet. Er beobachtet das Vorgehen der amerikanischen CIA im Hintergrund und trifft auf den sogenannten "stillen Amerikaner" Alden Pyle, der als Geheimagent arbeitet. Pyle stellt sich als Idealist dar, der glaubt, dass er die befreite Welt durch Demokratie retten kann.

Im Verlauf der Geschichte wird deutlich, dass Pyle in Wirklichkeit ein gefährlicher Agent ist, der Gewalt und Sabotageakte unterstützt, um seine politischen Ziele zu erreichen. Fowler sieht sich mit der dilettantischen und rücksichtslosen Vorgehensweise der Amerikaner konfrontiert und gerät in einen moralischen und persönlichen Konflikt.

Der stille Amerikaner gilt als eines der bedeutendsten Werke der modernen Literatur zum Thema Vietnamkrieg. Graham Greene zeigt in dem Roman die unheilvolle Beeinflussung des Krieges durch ausländische Mächte auf und kritisiert deren arrogante und ignorante Haltung gegenüber den einheimischen Bewohnern.

Der Roman wurde mehrfach verfilmt, darunter eine bekannte Verfilmung im Jahr 2002 mit Michael Caine in der Rolle des Thomas Fowler. Er wurde auch vielfach als Schullektüre eingesetzt, da er einen guten Einblick in die politischen und moralischen Dilemmata des Vietnamkriegs bietet.